Klosterfraunarzissengeist

Im kleinen Kloster herrscht helle Aufregung: In einem Brief hat die Diözese verfügt, dass der Orden aufgelöst und die Nonnen auf andere Klöster aufgeteilt werden, wenn sich an der wirtschaftlichen Situation nicht schnellstens etwas ändert. Zu allem Übel kommt noch hinzu, dass der Bürgermeister den Nonnen hinter ihrem Rücken die Pacht für die Obstwiesen und Weinberge kündigt – ausgerechnet jetzt, wo die Bäume reichlich tragen und die vollen Rebstöcke die besten Trauben für einen edlen Wein hergeben.
Ohne Wissen der Diözese haben die drei Nonnen Gottfrieda, Appolonia und Pankrazia heimlich eine alte, verbotene Tradition wieder eingeführt und aus der Not eine Tugend gemacht. In den Klostermauern wird munter Schnaps gebrannt und auch Wein gekeltert. Diese Untugend bleibt nicht lange unentdeckt und die Diözese schickt Domkapitular Hansemann, in Kirchenkreisen „der Schnüffler“ genannt, der dem unchristlichen Gelage ein Ende bereiten soll. Gemeinsam mit Frau von Suppenhahn und einem gewissen Bruno Schnappes trifft er im Abendrot ein, um schnellstens den Verkauf zu unterbinden. Nur haben die Herrschaften die Rechnung ohne die handfesten Nonnen gemacht und auch Heribert lässt nicht lange auf sich warten.

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Bericht: Theatergruppe Sonnberg
Fotos & Video: Daniela & Martin Gaisbauer